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House for Lemmy

Ein Haus für Lemmy : In Montreux, dem Austragungsort des weltberühmten Jazzfestivals, soll in einer steilen Hanglage eine Musikersiedlung entstehen. Eines der Häuser wird für Lemmy Kilminster, Frontman der Band Motörhead, entworfen. Es dient glei- chermaßen als Treffpunkt für Band und Freunde wie für Jamsessions, soll aber auch privaten Wohnraum bieten. Von außen gibt sich das Gebäude gemäß dem Ruf seines Bewohners als stählerne Festung, die Fassade ist mit verzinkten Blechen und groben Nieten verkleidet, das Gebäude erhebt sich aus dem naturbelassenen Weinberg wie das Urgestein des Rock N Roll, das es beherbergt. Wenn man es jedoch betritt, befindet man sich inmitten der hölzernen Lamellen. Zur Rechten hinein- gearbeitet befinden sich wie bei einem Schiff die Privaträume, zunächst die Küche, die insbesondere zur Getränkeversorgung dient. Über eine schmale Treppe, die ungebetene Gäste abweist, gelangt man in das Badezimmer, noch eins höher befindet sich das Schlafzimmer, von dem man durch die Lamellen sowohl den Hang hinauf auf die Straße als auch nach innen in den zentralen Raum schauen kann. Dieser ist über eine einladende Treppe vom Eingangsbereich nach unten erschlossen. Sobald man die untersten Stufen verlässt öffnet sich einem der saalartige zentrale Raum, in dem die Lamellenstruktur ihre volle Wirkung entfaltet und das Licht wie auch Ein- und Aussicht fächert. So ergibt sich ein leben- diges, atmosphärisches Spiel von Licht und Schatten, das sich je nach Sonnenstand und Wetterlage differenziert. Auch der Ausblick auf den Genfer See kann nur vom Mittelpunkt des Raumes vollständig erfasst werden, sobald man sich jedoch den Wänden nähert konzentriert er sich auf ein immer schma- leres Feld, der Blick wird zunehmend stärker gelenkt, so dass sich bei der Bewegung im Raum immer neue Perspektiven ergeben.

Project Details

Location

Montreux, Schweiz

Year

08/2017

Architect

Anne Stadtmueller

Area

Entwurf – Wohnbau – Studiohaus

Client

TBD

Tags

EntwurfWohnbauStudiohaus
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House for Lemmy - Image 1

Project Media

Querschnitt

Im Schnitt sieht man die markante Halle, die wie ein Sakralraum das zentrale Element, den Studioraum beherbergt. Der Raum wird einerseits minimalistisch, aber andererseits auch mit monumentaler Größe in die konzentrisch zusammenlaufenden Lamellen geschnitten. Nur wenige Durchbrüche verraten, dass sich in den Lamellen noch mehr verbirgt.

Querschnitt

Grundriss

Im Grundriss erkennt man gut das Spiel der Lamellen. Teilweise wurden Zwischenräume geschlossen, um Einblicke zu reduzieren. Nach Südost in Richtung des Genfer Sees ist der gefächerte Ausblick dann ganz geöffnet.

Grundriss

Modellfoto

Im Rücken auf der Nordwest-Seite sind in dicken Wandscheiben Räume eingeschnitten, die über drei Etagen alle Wohnfunktionen unterbringen und Lemmys Faible für Schiffe und U-Boote widerspiegeln. Die äußere kantige Form spielt dabei mit der inneren Runden zusammen und erzeugt einen mäandernden Raum in drei Dimensionen.

Modellfoto

Schattenstudie

Hier sieht man, wie der Lichteinfall sich je nach Tageszeit ändert und ein atmosphärisches Ornament in den Raum webt.

Fassaden-Studie

Vom Zentrum des Raumes kann man durch jede Lücke schauen. Je näher man der Wand kommt, desto mehr wird der Blick gefächert und gezielt durch ein Fach geleitet, wodurch sich eine stark geführte Sichtbeziehung nach draußen ergibt. Sobald man unmittelbar an der Lamelle angekommen ist öffnet sich der Blick wieder und gibt den Ausblick auf die weite Landschaft frei.